Robert Pinget

Logo KLFG

Robert Pinget, geboren am 19. 7. 1919 in Genf. Studierte klassische Philologie und Jura. Zwei Jahre Rechtsanwalt. Nach dem Krieg Übersiedlung nach Paris. Studium an der dortigen École des Beaux-Arts. Anschließend Maler (1996 fand eine Ausstellung seiner frühen abstrakten Bilder in Düsseldorf statt). Wanderjahre: In Jugoslawien lebte er als Straßenarbeiter, in Israel in einem Kibbuz. In England Beginn der literarischen Tätigkeit. 1951 Veröffentlichung der ersten Erzählungen in einem Pariser Verlag. Freundschaft mit Samuel Beckett. In Deutschland wurde Pinget zunächst vor allem durch eine Reihe von Hörspielen bekannt, die er für den Süddeutschen Rundfunk schrieb. Im Sommer 1997 fand in Tours ein dem Werk Pingets gewidmetes Internationales Kolloquium statt. In Gesprächen betonte Pinget immer wieder, daß er kein anderes Leben als das Schreiben habe. Pinget starb am 25. 8. 1997 in Tours.

*  19. Juli 1919

†  25. August 1997

von Walter Helmut Fritz

Essay

Aus Robert Pingets Figuren scheint eine Figur zu entstehen. Die Stimmen seiner Arbeiten gehören einem sprechenden Ich, das er sucht und das seinerseits auf der Suche ist nach jemandem, der abwesend ist, oder nach etwas, das verlorenging. So entsteht eine Leere, von der die Sätze angelockt werden.

In Pingets frühen Arbeiten ist das allerdings noch verdeckt. Dazu gehören etwa die Erzählungen ...